Magnetrührer

Kontaktfreies Rühren durch magnetische Kopplung zwischen Antrieb und Rührstab macht Magnetrührer zu den meistgenutzten Geräten in Laboratorien. Der Rührstab befindet sich im Gefäß, während der Antrieb von außen die Rotation erzeugt. Diese Bauweise erlaubt Rühren in geschlossenen Systemen, verhindert Kontamination und erleichtert die Integration von Heiz- oder Kühleinrichtungen. Chemische Reaktionsansätze werden temperiert, mikrobiologische Proben homogen gemischt.

Funktionsprinzip und Bauweise

Die magnetische Kopplung erfolgt durch die Gefäßwand hindurch. Der Antrieb basiert entweder auf rotierenden Permanentmagneten oder auf Magnetspulen. Der Rührstab aus magnetischem Material folgt der Drehbewegung und durchmischt die Flüssigkeit. Wellendurchführungen entfallen vollständig, steriles Arbeiten sowie Betrieb unter kontrollierten Atmosphären werden möglich.

Geräte mit integrierter Heizung

Magnetrührgeräte mit Heizung vereinen Durchmischung und Temperierung. Die Heizfläche aus Keramik oder Glaskeramik erreicht Temperaturen bis 500°C. Digitale Modelle regeln die Temperatur über externe Sensoren, die direkt in der Lösung messen. Analoge Varianten steuern die Oberflächentemperatur der Platte.

Timer-Funktionen ermöglichen zeitgesteuertes Rühren und Heizen. Sets enthalten zusätzlich Temperaturfühler, Haltestäbe und Klammern für die Sensorpositionierung. Die Heizleistung variiert zwischen 600 und 850 Watt, abhängig von Plattengröße und maximalem Rührvolumen.

Geräte ohne Heizfunktion

Temperaturempfindliche Substanzen erfordern Magnetrührgeräte ohne Heizung, ebenso Anwendungen mit externer Temperierung über Wasserbäder oder Kryostaten. Kompakte Bauformen benötigen wenig Stellfläche. Die Drehzahl lässt sich stufenlos zwischen etwa 80 und 2200 U/min einstellen. Digitale Anzeigen visualisieren die eingestellte Geschwindigkeit.

Antirutsch-Aufsätze stabilisieren die Behälter auf der Rührplatte. Der Einsatz in Abzügen oder Inkubatoren wird durch die kompakte Bauform erleichtert. Maximale Rührvolumina reichen von wenigen Millilitern bis zu 20 Litern bei Standardgeräten.

Paralleles Rühren an mehreren Positionen

Mehrere unabhängige Rührpositionen auf einer gemeinsamen Basis charakterisieren Mehrstellenrührgeräte. Typische Konfigurationen umfassen 3, 6, 9 oder 12 Positionen. Jede Position rührt mit eigener Drehzahl. Ausführungen mit Heizung temperieren alle Positionen gemeinsam oder individuell.

Der Durchsatz bei Paralleltests steigt erheblich. Keramikplatten unter den Rührpositionen verteilen die Wärme gleichmäßig. Digitale Controller ermöglichen präzise Einstellung von Temperatur und Drehzahl für jede Position. Die Gesamtheizleistung erreicht bei 6-fach-Rührern bis 3 kW.

Rührstäbe und Zubehör

Verschiedene Längen, Durchmesser und Formen stehen bei Magnetrührstäben zur Auswahl. Zylindrische Stäbe eignen sich für Standardanwendungen, Kreuze für größere Volumina und Ringe für flache Gefäße. Die Ummantelung besteht meist aus PTFE, das chemisch inert ist und Temperaturen bis 260°C standhält.

Hygienisches Entnehmen der Stäbe aus der Lösung ohne direkten Kontakt ermöglichen Rührstab-Entferner. Die magnetische Anziehung hält den Stab am Entferner. Spezielle Aufbewahrungslösungen dienen Transport und Lagerung.

Integration in Versuchsaufbauten

Stativmaterial erweitert Magnetrührer zu komplexen Apparaturen. Temperaturfühler werden über Stativklemmen präzise in der Lösung positioniert. Verbindungselemente koppeln Kühl- oder Heizkreisläufe an. Hähne und Ventile kontrollieren die Atmosphäre bei Reaktionen unter Schutzgas.

Pumptechnik ermöglicht kontinuierliche Zu- und Abführung von Reaktionspartnern. Schlauchpumpen dosieren präzise definierte Volumenströme.

Weitere Mischtechniken

Höherviskose Medien oder größere Volumina erfordern mechanische Rührwerke mit höheren Drehmomenten. Die Rührtechnik bietet verschiedene Antriebe und Rührwerkzeuge für anspruchsvolle Anwendungen. Sämtliche Komponenten für effiziente Mischprozesse finden sich im Laborbedarf.

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